Die Analysen und Kommentare, mit denen man nach Madrid, London und «Charlie Hebdo» den Terror so intelligent wegerklärt hat, beruhigen nicht mehr. Das ist der erste Gedanke. Weder die simplen, die behaupteten, dass dieser Terror nichts mit dem Islam zu tun habe, noch die klügeren, die glauben, dass dieser gewalttätige Islam ein Produkt der kapitalistischen … vorwärts
Rolf Bossart
Vom Mitleid und vom Massengefühl in der Flüchtlingsdebatte. Überlegungen zu einer Emotionalisierung des Politischen am Beispiel einer Theaterinszenierung*

Seit Jahrzehnten ist „Andorra“, der Theaterklassiker um die Mechanismen der sozialen Ausgrenzung von Max Frisch, auf deutschen Bühnen präsent. Diesen Herbst hat das St. Galler Stadttheater das Stück aktualisiert und gestrafft auf die Bühne gebracht. *** Wenn ich es mit eigenen Augen gesehen hab. Hier an dieser Stelle. Erwiesen? Er fragt, ob das erwiesen sei. … vorwärts
Griechenland in den deutschen Medien
In den Schlagzeilen deutscher Medienerzeugnisse zu Griechenland ist seit Monaten ein neues deutsches Selbstverständnis abzulesen. Das Ausmass der allgemeinen Niedertracht im Griechen-Bashing hätte aber vor der Krise niemand für möglich gehalten. Nachdem am Sonntag die Gespräche, die man in einer eigentlichen Katastropheneuphorie mit Countdown und Liveticker zum Showdown hochstilisiert hatte, abgebrochen und das Referendum angekündigt … vorwärts
Heroismus der Erfahrung*
Die Wahrheit des Erlebens im Beschreiben zu wiederholen – die Welt also kühler, unverständlicher, unheimlicher, fremder, unmenschlicher und zugleich heißer, gegenwärtiger, zudringlicher, sichtbarer, menschlicher zu machen –, das ist das Schwierigste. Milo Rau, Die Welt ohne uns, Fragen der Methode Nun war das Theater für mich immer nur das: ein theoretischer Text, Theorie – diese … vorwärts
Der „deutsche Hegemon“ und die „griechische Gefahr“: Über Recht und Gewalt in der EU

Die Berichte über syriza vor und nach den Wahlen 2015 in Griechenland sind von einer eigenartigen Schärfe, wo sie drohen, und einer grossen Empathie, wo sie hoffen. Dahinter steht die angesichts der anhaltenden Krise in Europa immer dringlichere Frage, die Slavoj Zizek in seinem Büchlein über das Ereignis formuliert hat: Inwieweit kann in der heutigen … vorwärts
Die Bildung, der neue Lehrplan und die SP

Der neue Lehrplan ist ein umfangreiches und phasenweise widersprüchliches Werk, der daher auch oft gelobt und oft kritisiert wird. Wie jeder Lehrplan hat auch dieser seine starken und seine problematischen Seiten und wie mit jedem Lehrplan wird man auch mit diesem je nach Haltung und Rahmendbedingungen besseren oder schlechteren Unterricht halten können. Doch um diese Haltungen und diese Rahmenbedingungen … vorwärts
Denken und Gedachtes aufheben. Bloch-Wörterbuch. Leitbegriffe der Philosophie Ernst Blochs*

Es gibt nicht viele Leute, die spontan einen Zugang zum Sprachstil von Ernst Bloch (1885–1977) finden. Was also hat es zu bedeuten, wenn das neue «Bloch-Wörterbuch» nicht dazu dienen soll, den Meister des utopischen Denkens zugänglicher zu machen, sondern explizit für die kleine Gemeinde der Bloch-KennerInnen da ist? Gewiss werden sich immer wieder Menschen finden, … vorwärts
Rolf Bossart über Klaus Heinrich: vom bündnis denken

Irgendwann kam die Frage, was der Anlass sei, dass so viele, die angetreten waren mit der Vision, die Welt, sich selber und die Bedingungen unter denen die Menschen zu leiden haben, zu verbessern, resignieren, zynisch werden oder sich aktiv dem Verrat dem als Jugendillusion abgewerteten Traum einer besseren Menschheit widmen. Und zweitens was ich denn … vorwärts
FDP und SP als einarmige Banditen
Nachdem der FDP vom ewigen Widerstreit des Liberalismus zwischen kapitalistischem Fatalismus und demokratischem Universalismus in den letzten Jahrzehnten die eine Seite allmählich abhanden gekommen ist (Das sogenannte „Aussterben“ der „echten“ Liberalen.), dürfte es allgemeiner Konsens sein, dass den Part der kulturellen und ethischen Unterfütterung des kapitalistischen Staatswesens mittlerweile die SP übernommen hat. Dass in diesem … vorwärts