Das Portal theoriekritik.ch:

  • Ist eine redaktionell betreute und interaktiv geführte Website.
  • Rezensiert und kommentiert aktuelle Theorie und Debatten innerhalb der politischen Linken.
  • Leistet einen Beitrag zur strategischen Funktion der Linken im diskursiven politischen Feld.
  • Repräsentiert die handlungsleitende Funktion theoretischer Reflexion.
  • Macht Beweggründe, Motive und historische Bedingungen theoretischer Positionen sichtbar.
  • Erinnert und aktualisiert frühere Debatten und Positionen.
  • Ist als Verein theoriekritik.ch organsiert.

Vorschläge für Beiträge nimmt redaktion@theoriekritik.ch sehr gerne entgegen.
Spenden sind erbeten an: Verein theoriekritik.ch, IBAN CH82 0900 0000 6136 2503 5.

Kontakt: redaktion@theoriekritik.ch.


Konzept und Grundlagen

Theoriekritik.ch ist ein Web-Forum, das zum Ziel hat, auf Debatten und Publikationen im linken Kontext hinzuweisen und deren politische Relevanz zu vermitteln. Das Portal wird verantwortlich betreut durch eine Redaktion mit Sitz in Zürich. Eine Arbeitsgruppe steht der Redaktion planend, schreibend und beratend zur Seite.

Situationsanalyse

a) Was die politische Theoriearbeit im linken Kontext der Schweiz angeht, ist die Situation von zwei divergierenden Tendenzen geprägt. Die einen sprechen von einer durch die kapitalistischen Verhältnisse strukturell bedingten und in den Individuen psychologisch verankerten Theorieferne bis -feindlichkeit sowie einem daraus resultierenden theoretischen Informationsdefizit. Die anderen postulieren eine Korrumpierung von theoretischen Bemühungen durch die von den Massenmedien geprägten Rezeptionsstandards bzw. einer Anbiederung an ein sogenanntes Zielpublikum unter dem Vorwand der allgemeinen Vermittelbarkeit. Das heisst, kritische Theorie ist aus linker Perspektive oft jenes Ding, das die anderen nicht haben wollen oder aber es ist das, was nur in falscher Form vorliegt.

b) Aus diesem Dilemma resultiert – mit dem hehren Ziel allein der Sache zu dienen – oft eine implizite Verabschiedung des Nützlichkeitsanspruchs von Theorie und Kritik. Aber die explizit zweckfreie und reine Vertiefung in die Sache, ist leider oft erkauft mit einem starken Hang zur Partikularität und Nischenbildung, vor allem im Rahmen des universitären, fachspezifischen Expertentums oder in politisch-aktivistischen Kreisen. Beide Milieus weisen die Tendenz auf, ihre selbstgewählte bzw. gesellschaftlich zugewiesene Randposition abzusichern und zu verteidigen. Sichtbare Zeugen dieser Situation sind überspezifizierte Fachzeitschriften im universitären Rahmen sowie kleine und kleinste Zeitschriften im politischen Feld, die sich voneinander abgrenzen und aufeinander kaum Bezug nehmen.

c) Zahlreich sind aber auch immer die Versuche, sich weder der strukturell bedingten und individuellen Theoriefeindlichkeit noch einer hermetischen Nischenlogik zu unterwerfen, sondern die Arbeit an Theorie und Kritik offen zu halten für alle. Die herrschenden Standards der Medien und des Marketings werden dabei selbstredend weder einfach reproduziert noch total abgelehnt, sondern sind eine relevante Bezugsgrösse.

Projekt

Das Projekt theoriekritik.ch erachtet die unter Punkt c) erwähnten theoretischen Bearbeitungen der Wirklichkeit als zielführend für die Herstellung eines kollektiven kritischen Bewusstseins der Linken. In der Medien-Gesellschaft besteht die Tendenz, dass vieles unbearbeitet und zusammenhangslos nebeneinander stehen bleibt und kaum kritisch rezipiert wird. Eine produktive Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen aktuellen theoretischen Ansätzen und Alternativen ist für die politische Linke aber von entscheidender Bedeutung. Um diese Rezeptions- bzw. Vermittlungsprozesse herstellen zu können, hat sich die Portal-Redaktion folgende Aufgaben vorgenommen:

Zusammenhänge herstellen: theoriekritik.ch bietet verschiedene Textsorten, die vergleichend verschiedene Debatten und Begriffe in Zusammenhang bringen.

Theoriegeschichte, Aktualisierung, Intervention: theoriekritik.ch macht es sich zur Aufgabe, bereits erreichte Differenzierungen linker Diskurse weiterzuentwickeln und zu aktualisieren. Denn im Gegensatz zur Rechten, die ihre Argumentations- und Mobilisierungskraft daraus bezieht, stets auf altbekannte Konzepte der Ungleichheit und Strategien der Machterhaltung zu rekurrieren, muss die Linke im Prinzip eine um einiges heterogenere Theoriegeschichte – mit all den erfolgreichen und gescheiterten Erfahrungen und Folgen – mitbedenken und aufheben. Oder anders gesagt: Eine Linke, die sich ihre Theorie- und Politikgeschichte nicht immer wieder neu aneignet, kann weder schleichende gesellschaftliche Verfallsprozesse noch sprunghafte historische Veränderungen kritisch einschätzen. Ihr Wissen über die Gegenwart wär erkauft mit Unwissen über ihre Vergangenheit.

Universelle Perspektive: theoriekritik.ch arbeitet gegen die verbreitete Fokussierung auf den Dissens in der Linken, der zu ihrer Zersplitterung führt. Das Portal versteht sich stattdessen als ein Web-Forum, das in Sprache und Theorie Teil einer allgemeinen Perspektive sozialer Gerechtigkeit und linker Pluralitätskultur ist; willens, auch selbstkritisch die eigenen Beschränkungen und Idiosynkrasien auf dieses Ziel hin zu thematisieren und zu überwinden.

Beiträge

Das Portal theoriekritik.ch ist auf breite Mitarbeit angewiesen. Es bietet folgende Möglichkeiten der Mitarbeit und der Unterstützung:

Theorie-Galerie: Mit dieser ehrgeizigen Rubrik wird versucht, eine Art autobiographische Theorievergewisserung anzustossen. Politisch, publizistisch oder wissenschaftlich Engagierte, die vor allem in Schweiz tätig sind, verknüpfen in einem Kurztext ein Buch, das sie in ihrem philosophischen und politischen Denken und Handeln geprägt hat und nachhaltig beschäftigt, mit Elementen aus der eigenen politischen Biographie.

Texte schreiben: Vorschläge für Beiträge zu den Rubriken „Diskussion“, „Rezensionen“, „Zeitschriften“ nimmt redaktion@theoriekritik.ch sehr gerne entgegen.

Unterstützung von Tagungen/Kongressen: theoriekritik.ch begleitet nach Absprache Tagungen oder Kongresse. Es besteht die Möglichkeit, vorbereitend Debatten oder Lektüretexte und nachbereitend Kommentare und Berichte im Portal zu verbreiten.

Spenden: theoriekritik.ch hat über einmalige Spenden von Einzelpersonen und Gewerkschaften die Startfinanzierung sicherstellen können. Für einen kontinuierlichen Betrieb bleibt das Portal auf eine regelmässige finanzielle Unterstützung sowie Spenden angewiesen. Spenden sind erbeten an: Verein theoriekritik.ch, IBAN CH82 0900 0000 6136 2503 5.


Redaktion

Rolf Bossart ist Theologe, Publizist und Lehrer für Religionswissenschaft, Pädagogik und Psychologie und lebt in St. Gallen.

Gregorio Demarchi ist Philosoph und wirkt zurzeit in Zürich.

David Hunziker ist Journalist, hat Kulturanalyse und Philosophie studiert und lebt in Zürich.

Dalibor Suchanek ist Programmierer, hat Philosophie studiert und lebt in Aarau.

Initiativgruppe

Die Initiativgruppe unterstützt die Redaktion in strategischen, inhaltlichen und finanziellen Fragen. Die Mitglieder sind: Pierre Franzen, Stefan Howald, Tove Soiland.