2 Comments

  1. Nachdem wie und über was der Szepanski in Kapitalisierung 1 &2 geschrieben hat, hat man keine Veranlassung, sich seinen neuesten Erguss anzutun. Diese ‘Rezension’ bestätigt das. Wenn, nur um ein Beispiel zu nennen, Szepanskis unlektorierte Exzerptesammlungen dort, hier nun angeblich sich in ein “rhizmotisches Werk” entwickelt haben sollen, so liegt eher der Verdacht nahe, dass Letzteres lediglich ein Euphemismus für Ersteres ist. Dass dabei Szepanskis “Non-Marxismus” überhaupt nicht klar wird, verheisst vor diesem Hintergrund nichts Gutes. Angesagt wäre eine unvoreingenommene Rezension, die nicht den Verdacht nahelegt eine Gefälligkeit zu sein, da man weiss, dass Autor und Rezensent miteinander verbandelt sind und einander keine unangenehmen Fragen stellen. Warum aber findet man eine solche nicht? Szepanski wird anscheinend nirgends rezpiert. Zumindest findet man nichts, wenn man sucht. Übersehe ich da was oder sind auch Andere der Auffassung, dass Szepanski eher pomo ist revolutionär?

    • Lieber Matthias,

      es ist wirklich eine ganz schöne Unterstellung, dass es sich hier um eine bloße “Gefälligkeitsrezension” handeln würde.

      Ja, ich bin mit dem Autor persönlich bekannt – doch wer meine Tätigkeit als Rezensent verfolgt, weiß, dass ich durchaus auch Bücher von Bekannten kritisch rezensiere (etwa das Buch von Murat Ates – und auch meine Besprechungen von Szepanskis Büchern sind ja mitnichten reine Lobhudeleien).

      Ich schreibe ehrlich, was es für ein Buch ist – ein spezielles, ja. Das kann man als unstrukturiertes Wirr-Warr beurteilen oder als experimentelles Schreiben. Die Gratwanderung ist da ja oftmals schwer. Ich jedenfalls habe aus der Lektüre des Buches viel gelernt.

      Ich würde mich auch über eine umfassende Theorie freuen, die ein systematisches Gesamtbild der Gegenwart liefern würde. Doch daran ist ja schon vor 200 Jahren Hegel gescheitert – und heutige Versuche in dieser Richtung laufen entweder auf leere Abstraktionen oder Ideologien heraus. Das ist dann vielleicht “revolutionär”, aber ob es den Gegenstand trifft, ist dann doch eine andere Frage. In dem Sinne finde ich Achims an Deleuze geschulte Herangehensweise jedenfalls redlicher, auch wenn es natürlich gewisse Erwartungen enttäuscht. Aber wer sich einfache Antworten erwartet, soll halt sonntags in die Kirch gehen … Daher würde ich dich bitten, selbige im Dorf zu lassen.

      Beste Grüße, Paul

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