Andreas Bürgi über Rudolf zur Lippe: Naturbeherrschung am Menschen

Andreas Bürgi über Rudolf zur Lippe: Naturbeherrschung am Menschen

Vor ein paar Monaten beim Zügeln die Frage vor dem Büchergestell: Was wird ausgeschieden, was nicht? Nie geht man seine Bibliothek so minuziös durch wie bei dieser Gelegenheit, und da kommen Dinge zum Vorschein, ich traute meinen Augen kaum. Besonders berührt haben mich die zerfledderten, auf schlechtem Recycling-Papier gedruckten Junius-Bücher aus den Siebzigerjahren mit Adorno-Vorlesungen … vorwärts


Fritz Billeter über Walter Benjamin: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit

Fritz Billeter über Walter Benjamin: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit

Zwei Schriften mussten wir 68er unbedingt gelesen haben: Die Worte des Vorsitzenden Mao Tsetung (1972 ins Deutsche übersetzt) und Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, 1936 erstmals in Paris erschienen. Die beiden Publikationen haben wenig gemein. Das «Rote Büchlein» kam im bereits revolutionierten China heraus, es diente als Anleitung zur Praxis und richtete sich … vorwärts


Willy Spieler über Ernst Bloch: Naturrecht und menschliche Würde

Willy Spieler über Ernst Bloch: Naturrecht und menschliche Würde

Ich bin mit Jahrgang 1937 kein 68er, eher ein 56er, der seine Texte nicht mit ‹ich› beginnen dürfte. 1956 steht für eine angepasste Jugendbewegung, der die sowjetischen Panzer gegen den ungarischen Volksaufstand den Antikommunismus leicht, zu leicht machten. Suspekt waren mir freilich die damaligen Protestaktionen, Fackelzüge und Bittgottesdienste inklusive, wie ich sie als Luzerner Kantonsschüler … vorwärts


Ueli Mäder über Marianne Gronemeyer: Motivation und politisches Handeln

Ueli Mäder über Marianne Gronemeyer: Motivation und politisches Handeln

Marianne Gronemeyer analysiert in ihrer Studie «Motivation und politisches Handeln», was sozial Benachteiligte dazu motiviert, sich für eigene Interessen einzusetzen. Sie verknüpft ihre theoretischen Überlegungen mit konkreten Lebensgeschichten. Ich entdeckte ihre Studie im Rahmen unserer Arbeitsgruppe «Kritische Psychologie» an der Uni Basel. Die Studie begleitet mich bis heute. Nach der kollektiven Kapital-Lektüre im Basler Rosshof, … vorwärts


Peter Winzeler über Friedrich Wilhelm Marquardt: Theologie und Sozialismus

Peter Winzeler über Friedrich Wilhelm Marquardt: Theologie und Sozialismus

Als Pfingsten 2014 der Unternehmer und Rechtspolitiker Christoph Blocher und der linke Soziologieprofessor und Uno-Botschafter Jean Ziegler sich im «Tagesanzeiger» zum Thema Gottesglaube duellierten, gab es kein gemeinsames Erbe, kein Theorem oder Moralexempel (ob von Kant oder Marx), kein praktisches Bindeglied – ausser dem Theologen Karl Barth. Ein Zufall war das nicht. Der Faschismus hatte … vorwärts


Peter Streckeisen über Pierre Bourdieu: Der Staatsadel

Peter Streckeisen über Pierre Bourdieu: Der Staatsadel

Zweifellos zählt «Der Staatsadel» nicht zu den bekanntesten Büchern Pierre Bourdieus. Die deutsche Ausgabe erschien erst 2004, ganze 15 Jahre nach dem französischen Original. Damit war eine erste Fährte für die Interpretation dieses Buchs verwischt, denn das ursprüngliche Erscheinungsjahr war von höchster symbolischer Bedeutung: Zum 200-jährigen Jubiläum der Französischen Revolution wollte Bourdieu aufzeigen, dass dieses … vorwärts


Martin Heidegger: Schwarze Hefte

Martin Heidegger: Schwarze Hefte

Seit längerer Zeit geisterte durch die Heidegger-Gemeinde die frohe Erwartung der bevorstehenden Publikation seiner legendären Schwarzen Hefte. Manche versprachen sich einen weiteren Höhepunkt seines Werks, andere endgültige Klarheit über seine Stellung zum Nationalsozialismus und über die alte Preisfrage: War er nun ein Antisemit oder nicht? Denn die jetzt publizierten ersten 14 Hefte (betitelt «Überlegungen II-VI», … vorwärts


André Gorz – Querdenker, Philosoph, Häretiker*

Die verfahrene politische Lage in Europa sowie die in der Bundesrepublik vorherrschende Windstille in den politischen und politisch-akademischen Debatten lassen Rekurse auf solitäre Figuren, die sich als Querdenker und Häretiker auszeichnen sowie eigensinnig und mit ernsthaft-existentialistischem Gestus gedacht und gehandelt haben, als besonders verlockend erscheinen. Aus diesem Grund möchten wir mit dem vorliegenden Schwerpunkt die … vorwärts


Maja Wicki-Vogt: Erbschaften ohne Testament. Über Freiheit und Unfreiheit im persönlichen Werden*

Maja Wicki-Vogt: Erbschaften ohne Testament. Über Freiheit und Unfreiheit im persönlichen Werden*

Nach ihrem 2010 erschienenen Band Kreative Vernunft, der sich den Denkerinnen der Moderne widmete, legt die Philosophin und Psychoanalytikerin Maja Wicki-Vogt nun auch Essays zu den Denkern der Moderne vor. Man könnte einwenden, das sei wenig neu, wenn man Namen wie Descartes, Spinoza, Kant, Schiller oder auch, nach einem Übergang ins 20. Jahrhundert, Heine, Bergson, … vorwärts