Das Leben und Wirken von Emmy und Roman Rosdolsky Das vorliegende Buch ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert: Es handelt sich um eine seltene Doppelbiografie, die eine große Lücke in der Rezeptionsgeschichte von Emmy und Roman Rosdolsky – einem Pionier der Marx-Forschung – endlich schließt, und zugleich eine Geschichte der Ukraine und des ukrainischen Nationalismus im … vorwärts
Philosophie
Gaudenz Pfister über Karl Marx: Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte
Zum ersten Mal habe ich den ‘18. Brumaire’ von Marx gelesen, als ich schon einige Zeit in der politischen Widerstandsbewegung aktiv war. Ich war unmittelbar angezogen davon, wie es Marx gelang, in den Bewegungen der Tagespolitik die Klassenverhältnisse so zu benennen, dass die immer willkürlich und chaotisch scheinenden Bewegungen des politischen Alltags einen Sinn bekamen. … vorwärts
Wieder anfangen mit Freud. Über die Haltbarkeit der Zivilisation: Klaus Heinrich zum 90. Geburtstag*
Der Religionsphilosoph und Mitbegründer der Freien Universität Berlin (FU) Klaus Heinrich feiert dieses Jahr seinen 90. Geburtstag. Viele seiner grossen Vorlesungen, immense, ohne Skript vorgetragene Stoffverhandlungen einer Geschichte der menschlichen Gattung und einer Theorie der Zivilisation, sind glücklicherweise in wunderbaren Ausgaben des Stroemfeldverlags greifbar, bedauerlicherweise ist aber bisher allzu vieles noch unveröffentlicht.[1] Um ins Zentrum … vorwärts
Ein anderes Deutschland. Oskar Negt: Überlebensglück. Eine autobiographische Spurensuche*
Kriegskind, zwei Fluchten aus deutschen Ländern, fast drei Jahre lang Lager. Dabei hatte Oskar Negt viel Glück, ältere Schwestern und gute Lehrer, die beim Über- und Weiterleben halfen. Die späte Spurensuche voller sozialphilosophischer Reflexionen mündet in ein politisches Plädoyer für ein neues, offeneres Deutschland. *** Gut, hat er es trotz der theoretischen Bedenken gegen biographisches … vorwärts
Achim Szepanski: Der Non-Marxismus – Finance, Maschinen, Dividuum
Achim Szepanski meinte einmal, als ich ihn auf den Zusammenhang zwischen den vier Teilen von Der Non-Marxismus ansprach, dass sich sein neues Buch zu dem Zweibänder Kapitalisierung so verhält wie einst der Anti-Ödipus von Gilles Deleuze und Félix Guattari zu seiner Fortsetzung Tausend Plateaus. Handelt es sich bei Kapitalisierung noch um ein relativ traditionelles Buch, … vorwärts
Die Selbstreflexion des Marxismus. Adornos Negative Dialektik*
Vor fünfzig Jahren, im Herbst 1966, erschien die Negative Dialektik, eines der wichtigen Werke Theodor W. Adornos. An diesem Buch arbeitete er mehr als sechs Jahre. Während dieses Zeitraums verfasste er Aufsätze, hielt mehrere Vorlesungen und bot mehrere Seminare an, die sich mit den Themen des Buches befassten. Die Negative Dialektik zählte er zu jenen … vorwärts
Raum für Phantasie und Widerspruch. Eine Annäherung an das Denken von Carolin Emcke*
Um den derzeit hasserfüllten und engstirnigen Umgang zwischen den Menschen wieder zu öffnen, ist ein Unterbrechen notwendig – von rassistischen Erzählungen, Vorurteilen und stereotypen Wiederholungen im Reden und Tun. Dass dabei das Zu- und Anhören zwischenmenschlich und politisch wichtig ist, wird in der Auseinandersetzung mit Carolin Emckes Denken deutlich. *** Die Art, wie Carolin Emcke … vorwärts
Alexander Garcia Düttmann: Gegen die Selbsterhaltung. Ernst und Unernst des Denkens
Das 2016 im August Verlag erschienene Buch Gegen die Selbsterhaltung versammelt sechzehn Texte des Philosophen Alexander Garcia Düttmann. Es handelt sich dabei ausnahmslos um Gelegenheitstexte. Sie wurden auf Einladung verfasst, auf Konferenzen vorgetragen, in Seminaren entwickelt, in Zeitschriften oder Katalogen veröffentlicht und in sechs verschiedenen Sprachen formuliert. Entsprechend vielfältig sind ihre Gegenstände: Wagners Lohengrin, Bücher … vorwärts
Den furchtbaren Druck hinwegfegen. Zu Peter Weiss’ 100. Geburtstag: Die Ästhetik des Widerstands lesen, heute*
Drei Bände, über 900 Seiten – ein Romanessay, der das Fiktionale als Methode im wörtlichen Sinne (nämlich Umweg, zu griechisch meta = hinter und hodos = Weg) nimmt, um das Faktuale zu aktualisieren, um aus der Realität Wirklichkeit zu machen, um mithin die »wirkliche Bewegung« – wie Marx und Engels den Kommunismus bezeichnet haben – … vorwärts
Die Pluralisierung des Feminismus geht durch mich hindurch*
1991 ist für mich noch immer eine schillernde Jahreszahl: Sie hat einen Rhythmus und ist von sattem Olivgrün. Es war auch ein Jahr überbordender Erfahrungen: Offiziell feierte man den Mythos Schweiz. Gleichzeitig legten Frauen am Frauenstreiktag all ihre öffentlichen und privaten Arbeiten nieder und feierten eigen- und widerständig. Diese Politik, welche das alltägliche Leben mit … vorwärts